(21.02.2020) Kostenvorteile und mehr Flexibilität in der praktischen Umsetzung sind gute Argumente, Teile der betrieblichen Weiterbildung online anzubieten. Andreas Rinnhofer, Geschäftsführer von INN-ovativ KG, beantwortet im Interview die wichtigsten Fragen. Sein Unternehmen betreibt die Lernplattform Spedifort und ist Kooperationspartner des LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure e.V.

E-Learning ist ja nun schon einige Zeit am Markt. Was spricht dafür, dass sich ein Unternehmen mit dem Thema befasst?

Rinnhofer: Kurz und bündig würde ich sagen: In einigen Bereichen – nicht generell in allen! – bringt es einfach viele Vorteile.

In welchen Bereichen ist E-Learning am meisten bewährt, wo verspricht es die größten Potenziale?

Rinnhofer: Es gibt verschiedene Anwendungen, für die E-Learning Sinn macht. Ein Bereich ist zum Beispiel die Einschulung neuer Mitarbeiter: Diese können mittels E-Learning viel schneller, kostengünstiger und flexibler eingeschult werden. E-Learning bietet dazu noch den Vorteil, in andere Sprachen angepasst werden zu können.

Gängige Beispiele aus der Praxis sind aber auch Schulungen für Quereinsteiger. Gerade in der Speditionsbranche werden generell viele Quereinsteiger beschäftigt, typischerweise z. B. Industriekaufmänner/ -frauen, die auf Spedition umschulen. In einem Online-Kurs können sie einen ersten Überblick über die Themen in der Speditionsbranche erhalten.
Oder auch für spezielle Wissensvermittlungen wird E-Learning gern eingesetzt, z. B. „Was ist neu in Microsoft Office 2016?“

Gibt es auch Routine-Aufgaben, die mit E-Learning bewältigt werden?

Rinnhofer: Aber sicher. Mittlerweise kommt E-Learning am häufigsten für die jährlich anfallenden Arbeitssicherheitsunterweisungen zum Einsatz. Hier profitieren die Unternehmer vor allem von der flexiblen Einsatzmöglichkeit von E-Learning.

Lohnt sich ein E-Learning-Angebot auch wirtschaftlich? Mit welchem Aufwand muss man rechnen?

Rinnhofer: Wir haben das einmal an einem Beispiel durchgerechnet. Dabei gehen wir von einem 4-tägigen Kurs aus, bei dem 10 Mitarbeiter eine Weiterbildungsschulung erhalten sollen. Neben den Kosten für Dozenten, Unterrichtsräumlichkeiten und Verpflegung wollen wir auch den Produktivitätsausfall der Mitarbeiter berücksichtigen. Hier ergibt sich bei der Online-Schulung ein Preisvorteil von rund 2.500 Euro gegenüber der Präsenzschulung. Darüber hinaus ermöglicht E-Learning aus wirtschaftlicher Sicht neue Einsatzmöglichkeiten, die als Präsenzschulung keinen Sinn machen würden, z. B. die Vermittlung der Firmengeschichte.

Präsenzschulungen haben auch ihre Vorzüge, z.B. die Flexibilität beim Beantworten von Fragen oder die Anpassung an Lerntempo und -geschick. Wie vermeidet man, dass diese durch E-Learning verlorengehen?

Rinnhofer: E-Learning passt sich der Lerngeschwindigkeit besser an als eine Präsenzveranstaltung, da der Teilnehmer keine Zeitvorgabe erhält, innerhalb derer er das Programm absolviert haben muss. Er kann es in seinem eigenen Lerntempo durcharbeiten. Die Beantwortung von Fragen stellen wir während der Geschäftszeiten über einen Hilfe-Chat sicher. Kommt eine Frage öfters vor, wird der Kursinhalt angepasst.

Meiner Meinung nach sollte man die Frage nicht nach der Entscheidung zwischen Online- und Präsenzschulung stellen, sondern nach der besten Kombinationsmöglichkeit von beiden Varianten. Beide Schulungsversionen haben ihre Vorzüge. Es kommt darauf an, die Schulungsmethode den Ansprüchen entsprechend auszuwählen.

Wie überwindet man Vorbehalte gegen das E-Learning sowohl bei Führungskräften als auch bei Mitarbeitern?

Rinnhofer: Ich mag eigentlich keinen Fisch. Letzte Woche war ich in Frankfurt und habe mir am Buffet vermeintlich ein Hühnchen geholt. Es hat sich sofort rausgestellt, dass es Fisch war. Trotzdem hat er mir geschmeckt. Die Vorurteile gegen E-Learning resultieren meist aus den Anfängen von E-Learning vor 20 Jahren. Doch dieses hat sich natürlich weiterentwickelt und bietet jetzt viele Vorteile. Wer einmal in den Genuss dieser Vorteile gekommen ist, wird diese auch schätzen. Einen solchen Vorteil erfährt ein Mitarbeiter beispielsweise, wenn er die jährliche „ungeliebte Sicherheitsunterweisung“ zumindest zu einem Zeitpunkt machen kann, wenn er dafür Zeit hat.

Zum E-Learning-Angebot des LBS - Landesverband Bayerischer Spediteure e.V. gehen Sie bitte auf www.bildung-spedition.de unter dem Stichwort E-Learning im Hauptmenü.

Quelle: LBS

 

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Der LBS - Landesverband Bayerischer Spediteure e. V. wurde vor 75 Jahren gegründet und ist das Sprachrohr für die Bayerische Speditions- und Logistikbranche. Der Landesverband vertritt über 430 Mitglieder mit mehr als 30.000 Beschäftigten.

Die Speditions- und Logistikbranche ist die drittgrößte Branche in Deutschland, die unter Einsatz aller Verkehrsträger Straße, Schiene, See- und Binnenschifffahrt sowie Luftverkehr Güter weltweit organisiert. Sie versorgt alle Bereiche der Wirtschaft mit logistischen Dienstleistungen, wird in die industriellen Produktionszyklen und Vertriebswege des Handels eingebunden und stellt damit eine unabdingbare Komponente für den Erfolg des Wirtschaftsstandortes dar.

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