(06.02.2025)
Zum ersten Mal wurde heute in Augsburg der „Bayerische Staatspreis Transport und Logistik“ verliehen. Alle vier Ausgezeichneten sind Mitgliedsbetriebe des LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure e.V. und übernehmen dort im Präsidium oder Fachausschüssen Verantwortung für die Entwicklung der Branche.
Verkehrsminister Bernreiter mit den neuen Staatspreisträgern (von links) Team VAG Nürnberg, Katrin Eissler, Team Ansorge, Team Eberl und Team Dettendorfer.
„Wir freuen uns über diese vorbildhaften Leistungen, die als Beispiel für Innovationskraft, Unternehmertum und Nachhaltigkeit gewürdigt werden“, so LBS-Präsident Henning R. Mack. „Die Freude ist umso größer, als alle vier ihr Wissen und Können auch ehrenamtlich in den Gremien unseres Verbands einbringen.“
- Als „Pionier für mehr Nachhaltigkeit“ hat die Spedition Ansorge aus Biessenhofen den Staatspreis erhalten. Das mittelständische Unternehmen gilt innerhalb der Branche als Vordenker und Motor beim Einsatz von schweren Nutzfahrzeugen mit E-Mobilität. Seit 2023 hat Ansorge zehn E-Lkw als Sattelzüge im Einsatz und für deren Betrieb eine eigene Infrastruktur zum Erzeugen und Speichern von Strom sowie für das Laden der Fahrzeuge entwickelt. Sowohl die Transporte wie der eigenerzeugte grüne Strom tragen wirksam zur Reduktion von CO2-Emissionen bei, wie die Jury hervorhob. Viele Jahre hat Wolfgang Thoma, langjähriger Geschäftsführer und Mitglied des LBS-Präsidiums, die Innovationen vorangetrieben. Dies setzt seit geraumer Zeit auch Geschäftsführer Benedikt Roßmann mit Herzblut um, und zeigt, dass Veränderung möglich ist, wenn man sie denn will – trotz Gegenwind und Schwarzmalerei…
- Die Mittenwalder „Unternehmerin aus Leidenschaft“ Katrin Eissler, die in zweiter Generation die Spedition Neuner führt, erhielt den Preis für ihr ganzheitliches Engagement bei nachhaltiger Unternehmensentwicklung, Ehrenamt und Engagement, insbesondere bei der Orientierung und Ausbildung junger Menschen. Darüber hinaus zeigt das Beispiel ihres Unternehmens durch soziale Impulse wie der aktiven Gestaltung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder der Unterstützung bei der Suche nach Wohnungen und Arbeitsplätzen die Bereitschaft zur Verantwortung rund um den Standort. Katrin Eissler setzt sich persönlich in vielen Gremien für Veränderung und für Werte ein – vor allem auch um zu zeigen, dass Unternehmer:innen sich nicht nur für ihre eigene Firma einsetzen, sondern dass sie auch etwas unternehmen für die Branche, für Entwicklung für aktives Gestalten des Wandels. Sie ist seit vier Jahren Mitglied im Präsidium des LBS.
- Johann Dettendorfer Spedition aus Nußdorf am Inn erwies sich als Innovations-Pionier als preiswürdig. Die Beteiligung an zahlreichen Projekten, die der gesamten Branche den Weg in die Zukunft weisen, gilt als beispielhaft. Sie reichen vom Stahlumschlag per Mobilbagger über die Beteiligung am Kombiterminal Landshut mit der Verlagerung von 15.000 LKW-Transporten auf die Schiene bis zur Gründung von SPEDIFORT dessen Angebot zur Digitalen Aus- und Weiterbildung für Logistik und Speditionen inzwischen mehr als 60.000 Nutzer hat. Erst unlängst hat Dettendorfer Energy einen Schnellladepark am Inntaler Autohof Raubling eröffnet und mit maximaler Markt- und Bedarfsnähe zusätzliche E-Ladensäulen für Lkw und Pkw platziert.
- Das umfassende gesellschaftliche und soziale Engagement der Eberl-Gruppe in Nußdorf bei Traunstein erntete den besonderen Respekt der Jury. Sie bedachte die Werteorientierung des Familienunternehmens als preiswürdig. Unter dem Leitgedanken „stabiles Wachstum und Arbeitsplatzsicherheit braucht klare Richtlinien als Orientierung“ pflegt es eine Umgangskultur, die von Vertrauen, Wertschätzung, und Toleranz geprägt ist, sowie eine Arbeitskultur getragen von Zuverlässigkeit, Kritikfähigkeit, und Leistungsbereitschaft. Dazu gehört auch eine Verantwortungskultur „für sich und die anderen“. Das breit aufgestellte Unternehmen teilt sein Wissen und seine Erfahrung ausführlich im Sinne einer zukunftsorientierten Verbesserung mit anderen Akteuren der Branche. Inhaber Thomas Eberl engagiert sich seit 6 Jahren im LBS-Präsidium.
Zu den Nominierten für den Staatspreis zählten weitere LBS-Mitglieder, die überzeugende Beispiele für tatkräftiges und zukunftsweisendes Unternehmertum lieferten.
- Als innovatives Unternehmen mit Sitz in Bayern sieht es die Spedition Pflaum „als unsere Verantwortung, die Transformation der Transportbranche aktiv mitzugestalten. Wir sind stolz auf unsere bisherigen Fortschritte und überzeugt, dass unser E-Ladepark für LKW ein herausragendes Beispiel darstellt“. Durch die sukzessive Erweiterung der Flotte von –derzeit 9-Elektro-LKW, bauten das Unternehmen eine neue Infrastruktur am Standort Strullendorf. Seit 6 Jahren ist Ruth Pflaum als Vizepräsidentin im Präsidium des LBS aktiv; sie engagiert sich darüber hinaus als Vorsitzende des Fachausschusses „Berufliche Bildung“ für Aus- und Weiterbildung.
- Der Logistikkonzern Dachser hat sich der Aufgabe verschrieben, sowohl die Infrastruktur als auch die Arbeitsweise für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Logistikbranche zu modernisieren und zu verbessern. Besonders stolz ist man in Kempten auf das strategische Programm „Logistics is People Business“. Es fokussiert die Bedeutung von Menschlichkeit, Zusammenarbeit, Kultur und Weiterbildung in der Logistik und fördert gezielt die Zusammenarbeit und Entwicklung aller Mitarbeitenden.
- Detzer Aircargo Service sieht in seinen Investitionen nicht nur Möglichkeiten zur Verbesserung der eigenen Dienstleistungen, sondern auch einen Beitrag zur Entwicklung einer nachhaltigeren Logistik-Infrastruktur. Die Kombination aus umweltfreundlichem Transport und modernster Technik positioniert das Unternehmen an der Spitze der Branche in Raum München und leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Umweltauswirkungen des Transportsektors.
- Georg Graßl Spedition ist als Familienunternehmen seit über 80 Jahren mit Sitz in Plattling in Niederbayern im nationalen und internationalen Güterverkehr tätig. Philipp Graßl leitet in dritter Generation das Unternehmen, auf dessen Homepage als erstes der Satz "Der Mensch steht bei uns an erster Stelle." ins Auge fällt. Dass, das nicht nur ein Satz ist, den man dort platziert, weil es heute modern, sondern im Unternehmen Programm ist, erkennt man bei den Ausbildungsaktivitäten des Unternehmens oder hört es, wenn man mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Auszubildenden unterhält. Das Unternehmen engagiert sich nicht nur bei der Initiative "Logistik ist weiblich" oder bei "Bayern Gemeinsam bewegen", sondern kümmert sich aktiv um die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, hilft den Mitarbeitenden bei der Suche nach Kita-Plätzen oder bietet Unterstützung beim Erwerb von Fahrerlaubnissen.
- Das regional verwurzelte Familienunternehmen HEINZ Entsorgung Logistik Konzepte hat sich seit der Gründung in den 30er-Jahren zu einem bedeutenden Akteur in den Bereichen Entsorgung, Recycling und Logistik entwickelt. Die HEINZ Gruppe bietet in diesen Bereichen individuelle Lösungen für Kommunen, Gewerbe und Haushalte als verlässlicher Partner an. Im Fokus des Unternehmens stehen dabei neben Nachhaltigkeit und einem klaren Bekenntnis zu Qualität und Umweltbewusstsein, ein hohes soziales Engagement sowohl für die Mitarbeiterinen und Mitarbeiter als auch für die Gesellschaft.
- Seit fast 100 Jahren prägt die Andreas Schmidt Logistik AG als Arbeitgeber und Pionier für Logistik nicht nur die Region Augsburg sondern die Branche insgesamt nachhaltig. Mit einer umfassenden Internationalisierungsstrategie und dem Einsatz modernster Technologie – wie z. B. RoboticProcessAutomation – beweist sich das traditionsreiche Familienunternehmen durch nachhaltiges Wachstum als global wettbewerbsfähig. Mit dem Ansatz "Menschen machen den Unterschied" ist ein Unternehmensziel definiert, in dem ein Umfeld reift, das von Zufriedenheit undGesundheit geprägt ist, sodass ein positiver Arbeitsalltag erlebt, der Zusammenhalt und ein respektvolles, offenes Miteinander fördert.
„Ohne die Transport- und Logistikbranche wären die Supermarktregale leer, kämen keine Internetbestellungen bei den Menschen an und keine Steine für neue Häuser“, machte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter bei der Übergabe im Kleinen Goldenen Saal in Augsburg deutlich. „Es handelt sich um eine Schlüsselbranche. Sie stellt die Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen im Freistaat Bayern sicher.“