(14.01.2011)
IHK, LBS und LBT kritisieren Durchfahrverbot im Ostalbkreis – Bayerische Staatsregierung soll B-25-Sperrung als Auslöser beseitigen
Die IHK Schwaben und die Branchenverbände LBS (Landesverband Bayerischer Spediteure) und LBT (Landesverband Bayerischer Transportunternehmer) haben die Anordnung der „Korridorsperrung“ für Lkw im Ostalbkreis vom kommenden Montag (17.01.2011) an scharf kritisiert.
Das flächenhafte Durchfahrverbot für den Lkw-Durchgangsverkehr als erklärte Reaktion auf die B-25-Sperrung in Dinkelsbühl schreibe eine verkehrspolitische Fehlentwicklung fort. Nun werde in einem bundesweit bislang beispiellosen Akt ein ganzer Landstrich für Gütertransporte abgeriegelt, ohne dass ein Nachweis erbracht worden sei, dass dies zu einer tatsächlich wahrnehmbaren Lärmreduzierung führen werde. Das Gutachten zur Verlängerung des Durchfahrverbots in Dinkelsbühl gehe von einer Verdrängung von 250 Fahrten pro Tag von der B 25 auf insgesamt sechs Straßen im Ostalbkreis aus – rechnerisch im Mittel also nicht einmal zwei Fahrten pro Stunde und Straße.
Wenn durch einen „Domino-Effekt“ – den die bayerische Landespolitik bislang stets bestritten habe – immer weitere überregionale Straßen dem Güterfernverkehr entzogen werden oder nur noch mit Ausnahmegenehmigungen genutzt werden dürften, würden Transporte und Transportwege zunehmend unkalkulierbar. Die Politik billige oder schaffe auf diese Weise Standortnachteile. Die vorerst noch fehlende Beschilderung auf bayerischer Seite mache die Fahrt zur A 7 für Lkw-Fahrer zu einem geradezu grotesken Labyrinth- bzw. Schnitzeljagd-Spiel auf Kosten der Transportunternehmen.
Der Fehler liege aber nicht in der Frage der Beschilderung, sondern im Durchfahrverbot selbst. Die bayerische Staatsregierung müsse den Auslöser, das mit ihrem ausdrücklichen Wohlwollen eingeführte Durchfahrverbot in Dinkelsbühl, beseitigen und verhindern, dass durch den „Domino-Effekt“ und das „Sankt-Florians-Prinzip“ in Gestalt von Nachfolge-Verboten weiterer Schaden für die Transportwirtschaft und für die logistikabhängige Industrie entstehe. Sperrungen für Gütertransporte konterkarierten die politischen Bemühungen um Wirtschaftsförderung und Stärkung der Regionen außerhalb der Metropolen.
Ihr Ansprechpartner in der IHK Schwaben:
Peter Stöferle
Geschäftsfeld Standortpolitik Tel 0821 3162-206 |
Ihre Ansprechpartnerin beim LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure:
Edina Brenner
Geschäftsführerin
Tel 089 30 90 70 70
Ihr Ansprechpartner beim LBT – Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen:
Sebastian Lechner
Hauptgeschäftsführer
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