Der LBS - Landesverband Bayerischer Spediteure bedauert die schweren Lkw-Unfälle in jüngster Zeit. „Jeder Verkehrsunfall ist ein Unfall zu viel. Doch das menschliche Versagen eines Einzelnen kann leider nie vollkommen ausgeschlossen werden“, erklärt Edina Brenner, LBS-Geschäftsführerin. „Die Speditions- und Logistikbranche tut alles, um Unfälle zu vermeiden“, so Brenner weiter.

Obligatorisch für die Branche ist die Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten gemäß der entsprechenden EU-Verordnung. In der praktischen Umsetzung werden die Zeiten hinter dem Steuer automatisch im Fahrzeug erfasst und können so jederzeit kontrolliert werden. Außerdem müssen neuzugelassene Lkw seit dem 1. November 2013 sowohl über Spurhalteassistenten als auch über Abstandsregeltempomaten verfügen. Seit 2015 ist auch der Nothalteassistent Pflicht. Die Regelungen gelten für ganz Europa. Mit der Erneuerung des Fuhrparks halten die neuen Systeme Zug um Zug flächendeckend Einzug.

Des Weiteren verpflichtet das Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz zu regelmäßigen Fahrertrainings. Fester Bestandteil der Weiterbildung ist dabei das Beherrschen der neuen Techniken. Ziel ist es, dass Fahrer die Vorteile verstehen und ihre „Assistenten“ optimal einsetzen. Laut dem Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr haben die Fahrer allerdings aus Sicherheitsgründen die Möglichkeit, die neuen Funktionen abzuschalten. Denn, so heißt es im Gesetz: „Jeder Fahrzeugführer muss unter allen Umständen sein Fahrzeug beherrschen, um den Sorgfaltspflichten genügen zu können und ständig in der Lage sein, alle ihm obliegenden Fahrbewegungen auszuführen.“ Seitens der Unternehmen bestehen allerdings Anweisungen, die Systeme nur in Notfällen abzuschalten.

Die getroffenen Maßnahmen greifen. Bei allen Unfallursachen im Güterkraftverkehr, beispielsweise Übermüdung, Abstandsfehler oder technische Mängel sind die Zahlen laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden rückläufig. Gab es beispielsweise 2013 deutschlandweit noch 4.336 Unfälle aufgrund von Abstandsfehlern, waren es 2015 nur noch 3.467. Bei Übermüdung gingen die Zahlen von 445 Unfällen im Jahr 2013 auf 349 im Jahr 2015 zurück. Die Anzahl der Unfälle mag hoch erscheinen. Vergleicht man jedoch die Hauptverursacher von Unfällen mit Personenschäden nach Fahrzeugklassen deutschlandweit, relativieren sich die Zahlen für den Güterkraftverkehr. Denn der Anteil der Güterkraftfahrzeuge an den Unfällen mit Personenschäden betrug lediglich sechs Prozent. Beispielsweise waren es im Jahr 2015 19.260 Unfälle von insgesamt 305.659 Zusammenstößen. Die restlichen 94 Prozent der Unfälle wurden von Fahrern anderer Fahrzeugklassen verursacht.

„Auch wenn Güterkraftfahrzeuge im Vergleich mit anderen Fahrzeugen gut abschneiden, bedauern wir jeden einzelnen Unfall. Deshalb engagieren wir uns stetig für das Thema Sicherheit. Auch die Mitglieder des LBS sprechen sich für die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen aus und setzen sie in den eigenen Betrieben um. Um diese Anstrengungen dokumentieren zu können, begrüßt der LBS regelmäßige Kontrollen“, so Brenner abschließend.

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