(26.01.2021)

Die bayerischen Speditions- und Logistikunternehmen erwarten eine umsetzbare und praxistaugliche Teststrategie. Der aktuelle Zustand führt die Branche in eine operative Sackgasse.

Die seit vorigem Wochenende bestehende Einstufung von Tschechien als sogenanntem Hochinzidenzgebiet sorgt im bayerischen Logistikgewerbe für erhebliche Behinderungen, Verzögerungen und auch eine Gesundheitsgefährdung bei den betroffenen Arbeitnehmer:innen, insbesondere bei beruflich Reisenden. Darauf weisen der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) e.V. und der LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure e.V. hin.

Am Anfang stand die behördlich angeordnete Fahrt in die „organisatorische Sackgasse“: die Benachrichtigung über die Einstufung Tschechiens erst am späten Freitagnachmittag des 22. Januar 2021. Zu einem Zeitpunkt also, als sich viele Arbeitnehmer:innen bereits auf dem Heimweg in Richtung Tschechien befanden. Somit konnten weder von ihnen selbst noch von ihren Unternehmen organisatorische Vorkehrungen zur Vornahme der vorgeschriebenen Coronatests mehr getroffen werden.

Damit waren für den folgenden Sonntagnachmittag lange Schlangen vor den eilends errichteten Teststationen an den Grenzen vorprogrammiert. Die zurückkehrenden Pendler:innen und Grenzgänger:innen standen bei Schnee und Schneeregengestöber zum Teil bis drei Stunden an, um sich testen zu lassen.

Seitdem hat sich die Lage wenig entspannt. Bisher sind die Teststationen in Grenznähe nur stundenweise geöffnet, was ebenfalls zu erheblichen Verzögerungen und teilweise zur Unmöglichkeit von Testungen führt.

  • Denn wenn die Teststationen in Grenznähe nicht verfügbar oder geschlossen sind, sind die Arbeitnehmer:innen gezwungen, die Testzentren in den Kommunen aufzusuchen.
  • Dies ist aber erstens verboten, da das Personal aufgrund der Vorgaben ja bereits bei Einreise getestet sein muss.
  • Zweitens sind die Teststationen in den zentralen Lagen der Gemeinden für LKW-Fahrer:innen in der Regel nicht erreichbar. 
  • Darüber hinaus sind an manchen Grenzstationen ausschließlich PCR-Tests und keine Schnelltests verfügbar, was dazu führt, dass getestete Personen zwischen 48 und 72 Stunden auf ihr Ergebnis warten müssen und in der Zwischenzeit nicht nach Bayern einreisen dürfen.
  • Schließlich fehlt - ausgerechnet am wichtigsten und verkehrsreichsten Grenzübergang Waidhaus - an der Autobahnen A 6 noch jegliche Testinfrastruktur, was die Situation der berufstätigen Menschen in der Region zusätzlich erschwert.

Die Verbände LBS und LBT stehen nach wie vor und in voller Unterstützung für eine maximal effiziente Pandemie-Bekämpfung für eine durchgängige und praxisgerechte Teststrategie ein. Insbesondere wenn es um den Güter- und Berufsverkehr mit Tschechien und anderen Hochinzidenzgebieten geht. „Im Gegenzug müssen jedoch Politik und Gesundheitsbehörden zur Umsetzung der aktuellen Teststrategie flächendeckend eine ausreichende Zahl an einsatzbereiten, jederzeit verfügbaren, strategisch gut gelegenen Testzentren zur Verfügung stellen.

„Es kann nicht sein, dass unsere Unternehmen und deren Arbeitnehmer:innen einerseits vor immer höhere Testanforderungen gestellt werden, andererseits jedoch keine belastbare Infrastruktur für deren Erfüllung vorhanden ist“, so Sabine Lehmann vom LBS und Sebastian Lechner vom LBT. „Eine Alternative könnte sein, dass die Unternehmen die Testungen vor Arbeitsbeginn selbst organisieren.“

pdfTestpflicht_CZ

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LBS - Landesverband Bayerischer
Spediteure e.V.
Georg-Brauchle-Ring 91
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Tel. 089 30 90 707 0
Fax 089 30 90 707 77

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