(16.04.2025)

LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure e.V. weist auf kritische Situation für Lieferketten und Versorgungssicherheit hin.

Den mehrfach angemahnten dringenden Handlungsbedarf bei der Sanierung von Verkehrswegen in Deutschland sieht der LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure e.V. durch die heute veröffentlichte Studie der Transport & Environment Deutschland gGmbH (T&E) bestätigt. Der Ausarbeitung zufolge besteht allein schon ein „100 Milliarden Euro Investitionsstau bei der Sanierung von Straßenbrücken“. Rund 6.000 Brücken auf Bundesautobahnen und -straßen erfüllten demnach bereits heute die Kriterien des Bundes für einen Ersatzneubau – mithin rund ein Viertel aller Brücken auf den Bundesstraßen und Autobahnen. Ähnlich groß sei das Problem bei Brücken unter kommunaler Verwaltung.

„Wir erleben in jüngster Zeit immer wieder, wie es zu schweren Störungen der Lieferketten kommt, weil die Brücken als buchstäblich tragende Säulen der Infrastruktur nicht mehr oder nur stark eingeschränkt nutzbar sind“, sagt Sabine Lehmann, Geschäftsführerin des LBS und erinnert an die bekanntesten Beispiele: die A45 rund um Lüdenscheid, den Einsturz der Carolabrücke in Dresden oder die Sperrung der Damaschkebrücke in Magdeburg diese Woche. „Aus solchen Zwischenfällen und den damit verbundenen Sperrungen ergeben sich schwerwiegende Folgen für die Versorgungssicherheit für Wirtschaft und Verbraucher – aber genauso für die Leistungsfähigkeit der Logistikfirmen und die Belastung ihrer Mitarbeitenden.“ Die zum Teil sehr weitläufigen Umwegverkehre, die anschließend nötig werden, belasten die Umwelt und die Verkehrsbedingungen in den betroffenen Regionen darüber hinaus.

Mindestens genauso wichtig wie die nötigen Mittel, sagt Lehmann unter Verweis auf das Sondervermögen Infrastruktur, ist der Faktor Zeit. Hier spielen aus Sicht des LBS mehrere Faktoren eine Rolle: „Erstens dürfen Investitionen in den Substanzerhalt nicht mehr auf fiktive Daten in der Zukunft verschoben werden, bis zu denen eine theoretische Betriebssicherheit besteht. Zweitens muss sichergestellt werden, dass die nötigen Kapazitäten bei den betroffenen Dienstleistern der Bauwirtschaft bereitstehen. Und drittens gilt es, aktiv jenen Verzögerungen entgegenzuwirken, die durch Einsprüche und Klagen die Umsetzung dringender Sanierungen auf unbestimmte Zeit nach sich ziehen.“

Lehmann verweist als Beispiel auf die aktuelle Situation an der Luegbrücke der Brennerautobahn. Hier sei seit Jahren Handlungsbedarf erkannt gewesen, die Ausführung habe sich aber durch juristische Einwendungen so lange verzögert, dass nun auf Jahre hinaus nur noch ein Notbetrieb möglich ist. „Wenn Widerspuch aus der Komfortzone dazu führt, dass Schäden in vielfacher Millionenhöhe in Kauf genommen werden, dann brauchen die entsprechenden Verfahren eine neue Logistik.“

LBS_PM_2025_04_16_Brückensanierung.pdf

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