(04.10.2019)

Der LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure e.V. begrüßt aktuelle Fortschritte, sieht aber weiter großen Handlungsbedarf – vor allem bei der Beseitigung „analoger Bottlenecks“.

Der LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure e.V. beobachtet aufmerksam, wie sich die Digitalisierung der Luftfracht entwickelt. „Seit Jahren sehen wir eine große Diskrepanz zwischen den Wünschen und Möglichkeiten unserer Branche einerseits und behördlichen Anforderungen sowie analogen Bottlenecks bei Dienstleistern andererseits“, sagt LBS-Geschäftsführerin Sabine Lehmann. „Dies spielt bei unserem Seminarangebot inzwischen eine Schlüsselrolle“, ergänzt Ludwig Kastl, Leiter der LBS-Akademie und Luftfracht-Experte. „Wir bereiten die Mitarbeiter unserer Unternehmen intensiv darauf vor, wie sich Digitalisierung positiv im Betrieb nutzen lässt – nur, um immer wieder festzustellen, dass externe Faktoren die Effizienz einschränken.“

Unter diesen Vorzeichen bewertet der LBS die jüngste Initiative von Lufthansa Cargo, am Flughafen München für die Abholung von Sendungen „Self-Service Cargo Terminals“ einzuführen. Eine Pilotstation wurde jetzt am Münchner Flughafen MUC eingerichtet. Bei diesem Verfahren können Abholer, über den Quick Pick-up Service in den eServices auf der Homepage der Airline, online eine Abholliste für einzelne oder mehrere ihrer Import-Standardsendungen erstellen. Diese wird mit einem QR-Code versehen und berechtigt den Handling-Agenten zur Abholung. Automatisierte Datenchecks beschleunigen die Bereitstellung und Auslieferung von Import-Standardsendungen. Gleichzeitig haben die Nutzer über den Quick Pick-up Service den Vorteil, ihre Sendungsdaten inklusive Zollstatus und Zeitstempel online abzurufen.

„Wir sind uns bewusst, dass dieser Service einerseits zusätzliche Arbeiten auf Seiten der Speditionsunternehmen mit sich bringt“, sagt Kastl. „Andererseits lassen sich damit aber im Vergleich zum bisherigen manuellen, analogen Verfahren einiges an Aufwand, vor allem aber Zeit sparen. Das soll Digitalisierung bewirken. Es ist wünschenswert, dass weitere Airlines diesem Vorbild folgen, um damit zur Vereinheitlichung von Prozessen beizutragen.“

Kastl verweist in diesem Zusammenhang auf Analysen der IATA, die hartnäckig eine weitere Modernisierung der Industrieprozesse einfordert. Dies sei entscheidend, um die anstehende Marktentwicklung und das Wachstum auf dem Luft-frachtsektor effizient zu bewältigen. Nicht zuletzt mahnen hier Kunden Handlungsbedarf an, die in jenen Märkten mit den besten Perspektiven unterwegs sind. Dazu gehören zum Beispiel Zeittransport, temperaturempfindlichen Güter wie Pharmazeutika und Frischeprodukten sowie alle Sektoren des E-Commerce, in denen eine schnelle Verfügbarkeit nach schneller Bestellung erwartet wird.

„Wie die IATA in ihren Cargo Visions macht sich auch der LBS vor allem für vier Bereiche stark“, sagt Ralph Biller, Vorsitzender im Fachausschuss Luftfracht des LBS. „Erstens die Globale Implementierung der e-Air Waybill (e-AWB), zweitens die universelle Einführung einer gemeinsamen Datensprache (z. B. Cargo XML-Standards), drittens ein intelligentes Data Sharing sowie viertens die Verwendung von Leistungsdaten zur Qualitätsverbesserung.“ Alle Erkenntnisse aus dem Markt sowie zu beobachtende Trends in anderen Branchen deuten darauf hin, dass auf diesen Gebieten die stärksten Optimierungspotenziale liegen.

pdfLBS_PM_09_2019_Luftfracht_Digital

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