(19.12.2019)

Schadensvorbeugung und Schadensmanagement sind Kernaufgaben im betrieblichen Alltag von Speditionen. Die LBS-Akademie widmet sich mit speziellen Seminaren diesem Thema.

„Ich beobachte immer wieder, dass in Speditionen Vertragsbestandteile unterschrieben werden, die im Schadensfall mit den gängigen Versicherungen nur teilweise abzudecken sind – oder eben für teures Geld.“ Für Michael Kaul, Experte für Schadensmanagement und gefragter Referent in der Akademie des LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure e.V., kommen viele kritische Situationen beim Umgang mit Schäden nicht überraschend.

Während sich Auftraggeber nach allen Seiten hin absichern, lassen sich die Dienstleister aus seiner Sicht noch viel zu oft in der Hoffnung „es wird schon gutgehen“ auf Kompromisse ein. „Die Frage, die ich meinen Seminarteilnehmern regelmäßig stelle: Macht es Sie nicht stutzig, wenn man Ihnen ein 40-seitiges Dokument vorlegt, wo sich Ihrer Erfahrung nach alles Wesentliche auf einer Seite zusammenfasse lässt?“ Indem sie unterschreiben, bürden sich die Speditionen ein kaufmännisches Risiko auf, ohne davon zu profitieren, so Kaul.

„Viele Risiken ließen sich schon im Vorfeld vermeiden“, so der LBS-Akademie-Referent, „zum Beispiel indem sich die Unternehmen Expertenrat einholen, bevor sie einen Vertrag abschließen. Die würden dann unter anderem darauf hinweisen, dass sich „manche Dinge gar nicht versichern lassen – zum Beispiel Strafen bei nicht eingehaltenen Zeitfenstern in der Anlieferung“.

Solche vorgeblichen „Schäden“ würden nach seiner Beobachtung inzwischen vermehrt genutzt, um nach erfüllter Dienstleistung die Kosten zu drücken. Da könne es schon mal vorkommen, dass der Auftraggeber direkt die Rechnung um einen beanspruchten Betrag kürzt, um seinen angeblichen Schaden geltend zu machen. „Wer dies hinnimmt und nicht umgehend dokumentiert bzw. in der Rechnung entsprechend ausweist, geht Risiken ein“, warnt Kaul. Dies kann sowohl die persönliche Haftung für die Richtigkeit von Rechnungen wie auch steuerliche Aspekte betreffen. Der Vorteil, einen Kunden nicht zu verärgern, wandele sich dann schnell in einen unter Umständen existenzbedrohenden Nachteil.

Die Thematik „Logistikverträge richtig abschließen“ steht bei der LBS-Akademie am 25.06.2020 wieder im Kalender. Referentin ist Eva Richter, Syndikusrechtsanwältin beim LBS. Bei kurzfristigen Anfragen von Mitgliedsunternehmen steht die Rechtsabteilung des LBS beratend zur Seite.

 

Adresse

LBS - Landesverband Bayerischer
Spediteure e.V.
Georg-Brauchle-Ring 91
80992 München

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